Helau und alaaf!
Eine Karnevalsgeschichte für Senioren
Helau und alaaf! Es war Faschingszeit. Die Omi kam zu Besuch. Sie brachte keinen Kuchen mit, sondern Berliner, dick mit Puderzucker bestreut! Omi sagte dazu „Kräppel“, die Tante aus Bayern nannte das Gebäck „Krapfen“.
„Egal, wie man sie nennt, sie schmecken einfach herrlich!“, rief Greta aus. Das fanden auch ihre Kinder, Lisa und Lukas: Sie kamen an den Kaffeetisch gelaufen und wollten natürlich auch einen Berliner haben. Während Lukas beherzt zugriff, rief er freudig: „Hallo, Omi!“ Dabei prustete und pustete er den ganzen Puderzucker über den Tisch! Alle mussten lachen und bekamen dabei ebenfalls eine ordentliche Portion Puderzucker in die Nase – das gehört zum Kräppelessen dazu!
„Als was wirst du dich verkleiden bei diesem Fasching?“, fragte die Omi ihren Enkel. Lukas dachte nicht lange nach, sondern rannte in sein Spielzimmer. Stolz kam er zurück mit einem großen, spitzen, glänzenden Hut. „Ich bin ein geheimer Zauberer“, flüsterte Lukas würdevoll. „Sehr geheim“, flüsterte die Omi zurück und nickte, „ich sage es niemandem weiter.“
Die kleine Lisa fand, dass ihre Mutter und die Omi sich auch verkleiden müssten. In ihrem Kindergarten waren nämlich alle verkleidet in diesen Tagen: Prinzessinnen, Clowns, Cowboys, Schornsteinfeger – es gab alles, was man sich nur denken konnte. Lisa trug eine Perücke mit abstehenden roten Zöpfen. Greta hatte ihr Sommersprossen ins Gesicht gemalt. Lisa sah aus wie Pippi Langstrumpf! Und was konnten Greta und die Omi anziehen? Greta überlegte eine Weile, dann schlug sie der Omi vor, einfach Schlafanzughosen anzuziehen.
Der fröhliche Nachmittag verging wie im Flug. Greta, Lukas, Lisa und die Omi machten mit Zauberhut und Schlafanzughosen sogar eine Polonaise durch die Wohnung!
Dann meinte die Omi, es sei Zeit für sie, heimzugehen. Sie freute sich darauf, abends noch die Sendung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ im Fernsehen anzuschauen.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Es war der Nachbar. Er wollte ein Paket abgeben, das er für Greta angenommen hatte. Als er Greta und die Omi in Schlafanzughosen sah, erschrak er und entschuldigte sich für die Störung. Er dachte, sie seien schon dabei, schlafen zu gehen! Greta ließ ihn in seinem Glauben und schmunzelte noch den ganzen Abend darüber.
Aus:
Die Sonne im Herzen, Plaudergeschichten für ein ganzes Jahr
erschienen im SingLiesel-Verlag
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