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Verdacht auf Demenz. Soll ich zum Arzt gehen?

Verdacht auf Demenz. Soll ich zum Arzt gehen?

Deshalb macht ein Arztbesuch bei Verdacht auf Demenz Sinn. Ein Beitrag der Gerontologin Dr. Marion Bär.


„Das will ich gar nicht so genau wissen!“ Viele Menschen scheuen sich, zum Arzt zu gehen, wenn ihnen ihr Gedächtnis Probleme bereitet, aus Angst, am Ende mit der Diagnose Demenz konfrontiert zu sein und nicht zu wissen, wie es nun weitergehen soll.

Es gibt viele gute Gründe, für Klarheit zu sorgen. Es können ja Ursachen vorliegen, die behandelbar sind und behandelt werden müssen, damit es nicht zu dauerhaften Schäden kommt. Selbst dann, wenn am Ende des diagnostischen Prozesses die Diagnose „Demenz“ stehen sollte, bietet die diagnostische Abklärung Chancen.  

Warum eine frühzeitige Demenzdiagnose wichtig ist:

1. Irritationen und Unterstellungen haben ein Ende. „Hätten wir das nur früher gewusst!“ ist ein häufiger Satz von Familienangehörigen. Denn mit der Diagnose ist auf einmal klar: Die ungewohnten Verhaltensweisen des Betroffenen haben nichts mit Sturheit oder Boshaftigkeit zu tun. Sie hängen mit der Demenz zusammen.

2. Behandlungsmöglichkeiten greifen besser. Manche Medikamente wirken nur zu Beginn einer Demenz, später nicht mehr. Und auch alles, was zum Erhalt von Fähigkeiten getan werden kann, ist besonders effektiv, wenn die Einbußen noch nicht weit fortgeschritten sind.

3. Es können noch viele Angelegenheiten gemeinsam geklärt werden. Wenn ich selbst und andere frühzeitig von meiner Situation wissen, können wir gemeinsam besprechen, wie es weitergehen soll, und ich habe die Chance, anderen mitzuteilen, was mir wichtig ist, was ich möchte und was nicht.

4. Ohne Diagnose besteht kein Anspruch auf bestimmte Leistungen: Beispielsweise Anerkennung von Schwerbehinderung.


Wie kann ich meinen Angehörigen motivieren, sich untersuchen zu lassen?

Häufig sind es Personen aus der Familie, denen zuerst auffällt, dass etwas nicht stimmt. Was tue ich, wenn ich den Eindruck habe, mein Angehöriger sollte sich untersuchen lassen, dieser aber ablehnt?

•    Es kommt sehr darauf an, das Thema in einer ruhigen Situation und in wertschätzender Weise zur Sprache zu bringen.
•    Andernfalls kann die gut gemeinte Anregung: „Lass mal dein Gedächtnis untersuchen“ beim Betroffenen als Unterstellung ankommen im Sinne von: „Du tickst nicht mehr richtig.“
•    Studien haben gezeigt, dass häufig auch Personen, die sich das gar nicht anmerken lassen, das Gefühl hatten: „Mit mir stimmt etwas nicht.“
•    Dieses Gefühl macht Angst, und die Idee, es könnte eine Demenz dahinterstecken, noch mehr.  Vermeiden Sie Begriffe wie „Alzheimer“ oder „Demenz“.
Es kann leichter sein, etwas zu sagen wie: „Komm, lass uns doch mal abklären, was gegen deine Vergesslichkeit getan werden kann.“
•    Überlegen Sie, wer einen „guten Draht“ zu Ihrem Angehörigen hat und von wem sich Ihr Angehöriger das sagen lassen könnte. Das kann der Hausarzt sein, eine alte Freundin oder wer auch immer. Holen Sie solche Personen ins Boot und bitten Sie diese um Hilfe.

Beim Arzt

Eine genaue Untersuchung des körperlichen Zustandes, der geistigen Leistungsfähigkeit und der seelischen Befindlichkeit ist erforderlich, um die Symptome genauer zuzuordnen und eine Diagnose stellen zu können. Neben einer körperlichen Untersuchung werden in der Regel bestimmte Tests durchgeführt, außerdem werden Aufnahmen des Gehirns (beispielsweise im Rahmen einer Computertomografie) erstellt.

Welche Untersuchungen in Ihrem oder im Fall Ihres Angehörigen sinnvoll sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Der Hausarzt kann bereits erste Fragen klären und ein sogenanntes „Demenzscreening“ durchführen. Das sind einfache Tests, um zu prüfen, ob man dem Anfangsverdacht weiter nachgehen sollte. Eine umfassende Diagnostik sollte dann aber von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie durchgeführt werden.

Eine ideale Diagnostik erhalten Sie in den sogenannten Gedächtnisambulanzen oder Memory-Kliniken. Dort arbeitet ein Team aus Ärzten, Psychologen und Sozialarbeitern, die Sie, sollte sich der Demenzverdacht bestätigen, dazu beraten können, was Sie jetzt tun sollten.

Das sollte der Arzt von Ihnen wissen:

Was genau hat sich verändert? Wie äußern sich die Probleme? Gibt es noch andere Erkrankungen oder Beschwerden? (Ggf. Arztbriefe mitbringen.) Welche Medikamente werden zurzeit eingenommen? (Auch pflanzliche, naturheilkundliche und rezeptfreie Medikamente.)

Was Sie sich im Vorfeld des Arztbesuchs notieren sollten:

Die Beobachtungen, die Sie zum Arztbesuch veranlasst haben:  Was genau ist Ihnen an sich selbst oder an Ihrem Angehörigen aufgefallen? Wann und wie häufig treten bestimmte Probleme auf?  Was genau zeigt sich?

Eigene Fragen: Welche nächsten Schritte sind sinnvoll? Was für Untersuchungen werden gemacht und was benötigt man dazu? Wann kann ich/können wir mit den Ergebnissen rechnen? Und wie geht es gegebenenfalls danach weiter?


Mehr von Marion Bär:

Demenz - was nun? Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige der Mut macht, erschienen im SingLiesel Verlag

 

www.singliesel.de
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