Lesen Sie zunächst die kurzen, immer konkreter werdenden Hinweise vor und lassen Sie den Ort erraten. Erkannt? Im Anschluss können Sie die eine kleine Geschichte zum gesuchten Ort vorlesen.
Hier befinden sich: • eine malerische Altstadt • viele barocke Gebäude • eine mächtige Schlossruine • ein riesiges Weinfass • der Neckar • die Alte Brücke • der Heiligenberg • der Philosophenweg • eine alte Universität • und viele Studenten
Weitere bekannte Orte zum Erraten und Vorlesen finden Sie in diesem Buch:
„Lass uns doch mal nach Heidelberg reisen, das soll die romantischste Stadt Deutschlands sein“, schlägt Thea eines Tages vor. – „Dort hätte ich gern studiert“, antwortet Franz und lächelt versonnen. „Man müsste noch mal zwanzig sein …“ – „… und so verliebt wie damals“, ergänzt Thea und drückt Franz’ Hand. „Weißt du was, wir holen das nach. Wir machen dort Urlaub und stellen uns vor, wie schön das Studentenleben gewesen wäre.“
Nun bekommt auch Franz Lust auf eine Reise an den Neckar. Als sie im Hotel eintreffen, werden Theas Erwartungen noch übertroffen. Von der Hotelterrasse haben sie Aussicht auf den Neckar, die Altstadt und die berühmte Schlossruine. Am Nachmittag gehen die beiden auf Entdeckungstour. Es ist Hochsommer, die Sonne meint es gut mit ihnen, und sie genießen den Gang über die Alte Brücke. Der Neckar fließt munter dahin, und der Blick auf die Stadt zwischen den grün bewaldeten Bergen zu beiden Seiten des lieblichen Flusses ist atemberaubend. Nachdem sie das Brückentor passiert haben, bummeln sie kreuz und quer durch die Heidelberger Altstadt, die an jeder Ecke mit einer neuen Sehenswürdigkeit aufwartet.
Beschwingt von dieser einmaligen Atmosphäre steuern Thea und Franz den Aufstieg zur Schlossruine an. Vom Kornmarkt ist es nicht mehr weit, aber mehr als 300 Stufen müssen nun bewältigt werden, denn die alte Ruine thront hoch über der Altstadt. Schließlich erreichen sie das Schloss. Sie gehen über eine steinerne Brücke und durch einen mächtigen Torbogen, hinter dem sich ein weitläufiger gepflasterter Innenhof ausbreitet. „Schau mal, wie viele unterschiedliche Baustile hier eingeflossen sind!“ Franz weiß gar nicht, wo er zuerst hinsehen oder hingehen soll. Nachdem sie die verschiedenen mehr oder weniger gut erhaltenen Bauten aus rotem Sandstein gebührend bewundert haben, treten sie an die Balustrade der Schlossterrasse und lassen den Blick über die Altstadt und das Neckartal schweifen.
Dann zieht Franz seine Frau mit sich zum Weinkeller. Unten im Gewölbe stehen die beiden plötzlich vor einem monumentalen Weinfass. Gegenüber dem Fass entdeckt Thea eine hölzerne Figur. „Perkeo, der trinkfreudige Hofnarr von Pfalzgraf Karl Philipp“ steht auf einem Schild. „Der Legende nach soll der Pfalzgraf seinem Hofnarren versprochen haben, dass dieser das Schloss geschenkt bekäme, wenn er das große Weinfass austrinken könne.“
Inzwischen ist es Abend geworden und Thea und Franz zieht es wieder in die Altstadt mit ihren schönen Lokalen. Am späten Abend hat Franz noch eine Überraschung für Thea. „Du, heute gibt es ein großes Feuerwerk. Lass uns auf die Neckarwiese gehen, von dort haben wir die beste Aussicht.“ Gesagt, getan. Gemeinsam mit vielen anderen Touristen schauen sich Thea und Franz wie verzaubert das Feuerwerk an. Rote Leuchtfeuer tauchen das Schloss in einen glutroten Feuerschein. Dann werden von der Alten Brücke aus Leuchtraketen in allen Farben gezündet, und am Himmel erscheinen die schönsten Silberschweife, Goldfontänen und Sternbuketts.
Verzückt schaut Thea zum Himmel hinauf. „Kein Wunder, dass in dieser Stadt so viele junge Leute studieren möchten, das ist ja hier wie der Himmel auf Erden!“ – „Als Krönung des Tages bekommst du von mir noch einen Studentenkuss“, antwortet Franz. – „Wie willst du das denn anstellen?“, fragt Thea erstaunt. Da drückt Franz ihr lächelnd ein Tütchen Konfekt in die Hand. „Studentenküsse sind eine bekannte Heidelberger Süßigkeit. Wusstest du das nicht?“